
Darunter ist das Bahrain Forum for Human Rights..120 Menschenrechtsnetzwerke und -organisationen fordern ein sofortiges Ende des Hungermassakers im palästinensischen Gazastreifen Die unterzeichnenden Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften, Institutionen und Verbände warnen vor der humanitären Katastrophe im Gazastreifen, wo eine Hungersnot das Leben von Kindern, schwangeren Frauen, älteren Menschen und Kranken vernichtet. Diese Krise ist die Folge der fortdauernden Blockade durch die israelischen Besatzungstruppen, die seit dem 2. März 2025 die Einfuhr humanitärer und überlebenswichtiger Hilfe verhindern. Infolgedessen droht im Gazastreifen ein unmittelbar bevorstehender Massentod. In einem doppelten Verbrechen verübte die israelische Besatzungsarmee am Sonntag, dem 20. Juli 2025, ein Massaker an hungernden Zivilist*innen, indem sie auf sie schoss, als sie sich der Straße näherten, die von Hilfstransporten im Norden von Gaza-Stadt genutzt wird. Dabei wurden 105 Zivilist*innen getötet und Dutzende weitere verletzt. Tausende Zivilist*innen hatten sich auf den Weg in das Gebiet Al-Waha im Nordwesten Gazas gemacht, um dort, aufgrund von Berichten über verfügbare Hilfsgüter, minimale Nahrungsmittel für ihre Familien zu finden, nachdem Mehl und Lebensmittel ausgegangen waren. Die israelischen Besatzungstruppen haben insgesamt 1.015 Zivilist*innen getötet, die in Verteilungsgebieten wie der sogenannten “Gaza Humanitarian Foundation” oder an Orten warteten, an denen Hilfsgüter eintrafen. Darüber hinaus wurden 6.200 Zivilist*innen darunter Frauen und Kinder verletzt, und 72 Personen gelten seit der Öffnung der Hilfsverteilungszentren am 27. Mai 2025 als vermisst oder gewaltsam verschwunden. Dieses Verbrechen, zusammen mit anderen Taten wie Völkermord, gewaltsamer Vertreibung und gezielten Tötungen, offenbart das Ausmaß der Hungersnot in Gaza. Den verfügbaren Daten zufolge betrifft die Hungersnot inzwischen die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens. Es gibt 50.000 Säuglinge, deren Mütter aufgrund von Unterernährung nicht stillen können. Über 70.000 Kinder leiden an schwerer Mangelernährung, und etwa 60.000 schwangere Frauen sind von Hunger und Dehydrierung betroffen. 11.000 von ihnen befinden sich in einem kritischen Zustand und sind akut lebensgefährdet. Der tägliche Pro-Kopf-Anteil an Wasser ist um 100?% gesunken, und 99?% der Bevölkerung leiden unter extremer Ernährungsunsicherheit. Rund 100 Palästinenser, darunter 42 Kinder sind infolge schwerer Mangelernährung gestorben. Analysen unabhängiger Menschenrechtsorganisationen, die 67.920 Todesfälle dokumentiert haben (einschließlich der unter Trümmern vermuteten Toten), zeigen laut Angaben des Gesundheitsministeriums: - 20.170 Kinder
- 14.355 Frauen
⇒ Das bedeutet, dass 31?% der Opfer Kinder und 20?% Frauen sind. Es gibt außerdem 42.620 Waisenkinder. Die Analyse der Todes- und Verletztenzahlen zeigt, dass rund 10?% der Bevölkerung entweder getötet, verletzt, verschwunden oder inhaftiert wurden. Derzeit befinden sich 4.700 Personen in Haft oder gelten als Opfer gewaltsamen Verschwindenlassens. Unter den Getöteten befinden sich: - 229 Journalist*innen
- 115 Angehörige des Zivilschutzes
- 157 Ärzt*innen
- 366 Pflegekräfte
- 2.140 verletzte medizinische Fachkräfte
Angesichts dessen fordern, die unterzeichnenden Organisationen: - Es bedarf unverzüglicher Maßnahmen zur Abwendung der drohenden Hungersnot in Gaza. Dabei handelt es sich um eine völkerrechtliche und humanitäre Verpflichtung, deren Umsetzung keinen Aufschub duldet.
- Appell an die internationale Gemeinschaft, die Vereinten Nationen und alle Vertragsstaaten der Genfer Konventionen, ihren rechtlichen und moralischen Verpflichtungen dringend nachzukommen und:
- den Völkermord und schwere Verstöße gegen Zivilisten zu beenden,
- alle Grenzübergänge dauerhaft und bedingungslos für humanitäre Hilfe zu öffnen,
- die Sicherheit und Handlungsfreiheit von UN-Agenturen sowie internationalen und lokalen humanitären Organisationen zu garantieren und vollständigen Schutz für Hilfsorganisationen sicherzustellen,
- jegliche militärische und logistische Unterstützung einzustellen, die zu fortgesetzten Verbrechen beiträgt, einschließlich der Koordinierung von Hilfslieferungen zwischen den USA und Israel, die für unterdrückerische und eliminatorische Maßnahmen missbraucht wurde
- Die Befassung des Internationalen Strafgerichtshofs mit den im Gazastreifen begangenen Verbrechen ohne Verzögerung sowie die Anwendung des Prinzips der universellen Gerichtsbarkeit zur strafrechtlichen Verfolgung der Verantwortlichen.
- Die Einrichtung einer unabhängigen, glaubwürdigen internationalen Untersuchungskommission unter dem Mandat des UN-Menschenrechtsrats zur Aufklärung von Verbrechen und Verstößen sowie zur Sicherstellung von Rechenschaftspflicht und zur Verhinderung von Straflosigkeit.
- Sofortige und wirksame internationale Sanktionen gegen die israelische Besatzungsregierung, einschließlich eines Waffenembargos, der Aussetzung von Kooperationsabkommen und der Rechenschaftspflicht der Staaten, die materielle oder politische Unterstützung für diese Verbrechen leisten.
- Schutz der Zivilbevölkerung in Gaza gemäß Kapitel VII der UN-Charta, einschließlich der Ergreifung abschreckender Maßnahmen zur Beendigung der Aggression und zur sicheren und würdevollen Rückkehr der Vertriebenen.
Wir erinnern die internationale Gemeinschaft daran, dass Schweigen oder Untätigkeit angesichts dieser Verbrechen nicht nur ein moralisches Versagen, sondern auch eine implizite Komplizenschaft darstellen, insbesondere durch Staaten, die ihr Veto einsetzen, um den Besatzungs- und Apartheidstaat vor Verurteilung und Bestrafung für seine Verbrechen zu schützen. |